Gedanken zur Welpenabgabe
Die Entscheidung zu züchten traf ich aus Überzeugung: Der Eurasier ist für mich der ideale Familienhund. Er ist treu, anhänglich und stellt seine Menschen nicht vor Anforderungen, die sie im Alltag kaum erfüllen können. Viele andere Rassen bringen sehr spezielle Bedürfnisse mit – sei es ein ausgeprägter Jagdtrieb, ein starker Hütetrieb oder der Beschützerinstinkt von Herdenschutzhunden. Die Liste ließe sich lange fortsetzen.
Ein zentraler Baustein der Eurasierzucht ist die Gesundheit. Verpaart werden ausschließlich Hunde, die gründlich untersucht und für zuchttauglich befunden wurden. Nur wenn beide Elterntiere alle Vorgaben erfüllen, erhalten sie eine Zuchtzulassung.
Darüber hinaus fließen jahrzehntelang gesammelte Gesundheitsdaten ein. Gibt es in bestimmten Ahnenlinien Hinweise auf vermehrte Magendrehungen, Schilddrüsenprobleme, Diabetes oder andere Erkrankungen, ist das ein wichtiger Grund, eine geplante Verpaarung zu überdenken – immer zum Wohl der zukünftigen Welpen. Dazu kommen Überlegungen zu Inzuchtkoeffizienten und Ahnenverlust.
All diese Gedanken, Prüfungen und Abwägungen finden lange statt, bevor überhaupt Welpen entstehen. Genau diese Sorgfalt ist es, die mich motiviert, die guten Anlagen meiner Hündinnen weiterzugeben.
Zu einer verantwortungsvollen Zucht gehört für mich auch die sorgfältige Auswahl der künftigen Welpenfamilien – idealerweise schon während der Planungsphase. Das Wichtigste ist, Menschen zu finden, die sich ihrer Verantwortung wirklich bewusst sind.
Das lässt sich nicht in einem kurzen Telefonat klären. Ich möchte die Menschen kennenlernen, und auch sie sollen wissen, was es bedeutet, einen Welpen großzuziehen: dass er anstrengend sein kann, dass es anfangs kleine und größere „Unfälle“ geben kann, dass sein Immunsystem Zeit zum Reifen braucht – und dass sie alles dafür tun müssen, damit aus dem kleinen Bärchen ein gesunder, erwachsener Hund wird.
Ich nehme meine Verantwortung als Züchterin sehr ernst. Meine Welpenfamilien können sich jederzeit auf mich verlassen – bei Fragen, Unsicherheiten oder Herausforderungen. Und das ein Hundeleben lang.
Genauso wichtig ist, dass auch die angehenden Welpeneltern verstehen: Sie bekommen ein Lebewesen anvertraut, keine Sache. Ein Hund ist ein fühlendes Wesen. Er ist nicht „zurückzugeben“ oder „auszutauschen“, nur weil es schwieriger wird als gedacht.
Und manchmal frage ich mich: Wenn ein Welpe aus solchen Gründen zu mir zurückkäme – welchen Fehler hätte ich dann bei der Auswahl der Menschen gemacht? Haben sie die Verantwortung unterschätzt, die sie übernehmen, wenn sie ein Tier in ihr Leben holen?
Bitte nehmt diese Gedanken mit in eure Überlegungen, bevor ihr euch für einen Hund – oder auch jedes andere Haustier – entscheidet.
💝
06.12.2025